Viele Wege führen nach Rom.
Halt, falscher Kontinent.
Viele Wege führen nach Machu Picchu.
Genauer gesagt, 8 verschiedene Weg hat man bisher gefunden, die in die Inka-Stadt Machu Picchu in den peruanischen Anden führen.
Einer davon ist der Salkantay-Trail, auf welchem wir 5 Tage lang gewandert sind, um unser erstes Weltwunder der Moderne zu bestaunen.
Neben den unzähligen Möglichkeiten, nach Machu Picchu zu kommen, gibt es natürlich auch unzählige Anbieter, aus welchen du dir erst einmal einen aussuchen musst, bevor du endlich loswandern kannst.
Ich möchte dir hiermit diese lästige Arbeit abnehmen und dir unsre Tour mit Machu Picchu Reservations ans Herz legen. Im folgenden findest du alles, was du wissen musst.
Am Abend zuvor
Bevor die Tour starten kann, gibt es am Abend vorher um 19 Uhr ein kurzes Briefing im Büro von Machu Picchu Reservations in Cusco. Hier wird der Plan für die nächsten 5 Tage einmal genauer erklärt, du bekommst eine Packliste und deine Duffelbag. Diese wird wärend der ganzen Tour von Mauleseln getragen, mit dem Auto oder dem Zug transportiert. Somit musst du nur deinen Tagesrucksack mit Wasser, Snacks und Wechselklamotten tragen.
Tag 1
Am ersten Tag starteten wir bereits um 5 Uhr. Nach 2,5 Stunden Autofahrt erreichten wir das kleine Örtchen Mollepata, wo wir, für peruanische Touren, ein echt gutes Frühstück bekamen. Eine weitere Stunde später waren wir dann am Ausgangspunkt für die Wanderung angekommen. Da die Tourautos bereits eine lange Schlange auf der engen Straße bildeten, mussten wir die letzten Meter mit unserer Tasche bis zu den Pferden doch noch tragen.
Und dann konnte es auch schon los gehen. Mit einigen Stopps ging es für ca. 2h bergauf zur Laguna Humantay. Schon recht zu Beginn gab es die ersten Maßnahmen, um der Höhenkrankheit vorzubeugen. Immerhin waren wir die beiden ersten Tage weit über 4000m unterwegs. Hier ist es üblich, sich Coca-Blätter in die Wangen zu stecken und ein interessant riechendes Blumenwasser zu schnüffeln. Ob es wirklich was bringt? Kann ich nicht sagen, hab ja keinen Vergleich ohne :’D Aber mir ging es auf jeden Fall bestens, nur das Atmen war schwerer als sonst.
Nach einer guten Stunde an der Lagune wanderten wir nochmal eine Stunde bis zum Camp für die erste Nacht. Dort bekamen wir erstmal einen heißen Coca-Tee, wärend wir auf ein spätes Mittagessen warteten.
Der Rest des Tages ging dann eher gemütlich zu. Wir bekamen unsere Häuschen mit Blick in die Berge, hatten nochmal Tea-Time und Abendessen, bevor es dann recht zeitig ins Bett ging. Immerhin waren wir ja schon seit halb 5 unterwegs und auch die nächsten Tage sollten so früh starten.
Tag 2
Nach einem Coca-Tee um halb 6 am Bett und einem Frühstück oben in der Hütte ging es gegen 7 Uhr schon wieder los. Der Tag sollte lang werden.
Nach 3h bergauf erreichten wir den höchsten Punkt der gesamten Tour, den Salkantay-Pass mit 4600 Metern. Auch hier gab es immer mal wieder kurze Pausen und jeder konnte in sienem eigenen Tempo gehen. Wer sich den Anstieg jedoch garnicht zutraute, konnte sich auch für 120 Soles ein Pferd nehmen und gemütlich nach oben reiten.
Leider fing es genau als wir oben ankamen an, zu regnen. Somit machten wir uns zügig auf den Weg zum Mittagessen. Nach ca. 2,5h durch den Regen erreichten wir den Unterstand, indem es Essen gab. Wir blieben so lange sitzen, bis es halbwegs trocken aussah. Leider hat es dann nochmal kurz angefangen, als wie wieder unterwegs waren.
Gegen halb 5 erreichten wir dann unser 2. Camp. Man konnte deutlich fühlen, dass wir einiges an Höhenmetern runter gegangen sind. Es war deutlich wärmer auf 2900m als in der ersten Nacht auf 4000m.
Tag 3
Der dritte Tag war deutlich entspannter als der zweite. Wir hatten nur 10km auf einer Schotterstraße am Fluß entlang zu gehen. Trotzdem klingelte der Wecker wieder um halb 6. Auf dem Weg blieben wir immer wieder stehen und bekamen Infos über Pflanzen und Kultur.
Vor dem Mittagessen besuchten wir dann noch lokale Kaffeebauern und durften unseren eigenen Kaffee herstellen. Zunächst mussten wir die Kaffeekirschen ernten, waschen und schälen. Da die Bohnen nun erstmal ein paar Tage trocknen müssen, nahmen wir für die nächsten Schritte bereits trockene Bohnen. Diese wurden dann geröstet und gemahlen und schon ist der Kaffee fertig zum aufbrühen und genießen.
Nach dem Mittagessen im Camp ging es dann mit dem Auto für 2 Stunden in die heißen Quellen unten im Tal, bevor wir uns einen gemütlichen Abend im Camp machten.
Tag 4
Der letzte große Wandertag!
Der Tag startete wieder mit einem kleinen Anstieg (ca. 700hm). Diesmal war es aber deutlich einfacher zu gehen, da wir uns nur noch auf 2000m befanden. Oben angekommen hatten wir dann den ersten guten Blick auf Machu Picchu und bekamen die erste kurze Führung durch eine andere Inka-Ruine.
Danach begann der Horro…
1000hm steil durch den matschigen Dschungel nach unten.
In Hidroelectrica gab es dann in einem Restaurant direkt an den Bahngleisen Mittagessen, bevor wir unsere Taschen umpacken sollten.
Wer sich dazu entschieden hatte, am nächsten Tag mit dem Bus zurück nach Cusco zu fahren, sollte seine Tasche gleich im Restaurant lassen, da sie die weitere Strecke wieder zurück laufen mussten und das mit weniger Gepäck deutlich entspannter ist.
Wer sich für den Zug entschieden hatte, sollte nur umpacken, sodass das Duschzeug und frische Klamotten im Rucksack waren, da die Taschen erst 2h nach uns in Aguas Calientes ankommen sollten.
Und dann folgen die längsten 10km meines Lebens!
Von Hidroelectrica folgten wir den Bahngleisen bis nach Aguas Calientes. Zum Glück in der Ebene ohne großes auf und ab. Die Landschaft war auch super schön so mitten in den Bergen neben dem Fluss. Nur waren wir ja bereits 700hm rauf und 1000hm wieder runter gegangen und bereits den 4. Tag unterwegs.
Nach einem gefühlt nie enden wollenden Marsch erreichten wir dann pünktlich mit einbruch der Dunkelheit unser Hotel in Aguas Calientes. Dieses war leider nicht mehr das neueste aber immerhin hatte jedes Zimmer ein eigenes Bad mit zumindest warmer Dusche.
Abendessen gab es dann im Restaurant unten im Hotel. Man konnte entweder das klassische Menü, bestehend aus Vorspeise und Hauptgericht, oder aber gegen einen Aufpreis a la Carte essen.
Tag 5
Ein letztes Mal früh aufstehen! So richtig früh…
Nach einem schnellen Frühstück bestehend aus Marmeladenbrot und Kaffee marschierten wir bereits um halb 5 mit unserer Stirnlampe los.
1,5h, 400hm und knapp 2000 Stufen später erreichten wir dann endlich unser großes Ziel: Machu Picchu
Auch hier gabs wieder eine faule Alternative. Für 50 Soles One-Way / 100 Soles hin und zurück konnte man den Bus nach oben nehmen.
Wieder vereint liefen wir dann gute 3 Stunden über das Gelände und bekamen einen letzten Informations-Input von unseren Guides. Wirklich beeindruckend was die Inkas dort oben in den Anden gebaut hatten und noch beeindruckender, dass sie alle zu Beginn erwähnten Wege so unkenntlich gemacht hatten, dass die Spanier das dorf nie entdeckt hatten.
Als wir dann um 10 Uhr den Weg zurück nach unten antraten, begann es mal wieder zu regnen. Aber wir hatten eh großes Glück und konnten von Beginn an den berühmten Blick auf Machu Picchu und Huayna Picchu Mountain bestaunen.
Um 14:30 ging dann unser Zug von Aguas Calientes nach Ollantaytambo. Von dort aus mussten wir dann nochmal ins Auto umsteigen bevor wir gegen 18:30 Cusco erreichten und tot ins Bett fielen.
Fazit
Was ein Trip!
Definitiv nicht die einfachste Wanderung, die ich bisher so gemacht habe, aber eine, wenn nicht DIE coolste!
Ich kann jedem zumindest halbwegs bergbegeisterten Menschen diese Tour nur wärmstens ans Herz legen.
Ich würde mich jeder Zeit wieder dafür entscheiden.
Kosten
Die 5-Tages-Tour mit Machu Picchu Reservations kostet pro Person 210 (Bus) bzw. 290 US$ (Zug).
Darin enthalten sind
– Guide
– Transport
– 5x Frühstück, 4x Mittagessen, 4x Abendessen
– 4 Nächte
– Eintritt nach Machu Picchu
Extra bezahlen musst du
– 20 Soles für die Laguna Humantay
– 40 Soles für die heißen Quellen am 3. Tag
– Wasser & Snacks
Packliste
Eine grobe Packliste bekommst du wie schon erwähnt beim Vortreffen am Abend vorher.
Damit du aber schon Zuhause das wichtigste dabei hast, hier alles was ich dabei hatte, was ich im Nachhinein noch mitgenommen hätte und was vlt auch unnötig war.
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